Das Wichtigste in Kürze
- Die Weltwirtschaft ist Dank der USA (+2,9% für 2018) noch auf Wachstumskurs. Für die Eurozone und Deutschland wurden die Prognosen im Vergleich zu 2017 aber bereits etwas zurückgenommen. Der Handelskonflikt zwischen den USA und China, weitere Zinserhöhungen der US-Notenbank und ein möglicherweise harter Brexit können für unruhige Zeiten an den Märkten sorgen.
- Die weltweiten Aktienmärkte driften immer weiter auseinander. Vor allem US-amerikanische Aktien erscheinen gemessen am erwarteten KGV relativ teuer. Anleger, die nach günstiger bewerteten Unternehmen suchen, werden in der Eurozone und Japan fündig. Allerdings können die Wachstumsraten der Unternehmensgewinne in diesen Regionen nicht mit denen der US-Unternehmen mithalten.
- In den USA ist die lange erwartete Zinswende in vollem Gange. Für zehnjährige US-Staatsanleihen bekommen Anleger mittlerweile über 3% Rendite. In Europa und Japan sind Zinserhöhungen in naher Zukunft noch kein Thema. Bonitätsstarke Staatsanleihen dürften auch in der nächsten Krise als „sichere Häfen“ angesehen werden und haben trotz möglicher weiterer Renditeanstiege einen berechtigten Platz in einem diversifizierten Portfolio.
- Im Zinstief bleiben offene Immobilienfonds ein Must-have, auch wenn diese nicht immun gegen starke Zinserhöhungen sind. Gold bleibt die wichtigste Krisen-„Versicherung“ im Depot. Das Edelmetall dürfte seine Stärke bei der nächsten Vertrauenskrise ausspielen. Im Moment spielt Gold bei vielen Investoren keine Rolle.
- Lesen Sie außerdem in der aktuellen Cash-Kolumne von Tim Bröning, Mitglied der Geschäftsleitung von Fondsfinanz, warum Anleger bei Investments in den Schwellenländern Geduld mitbringen und zwischendurch immer mal wieder „Schmerzensgeld“ zahlen müssen.
FAZIT:
Wer langfristig anlegt (mit einem entsprechend hohen Aktienanteil) könnte in den nächten Monaten und Jahren mit dem alten Börsengrundsatz „Erst die Schmerzen, dann das Geld“ konfrontiert werden.
Wer auch kurz- und mittelfristig angelegt hat (mit einem entsprechend hohen Anteil von Rentenpapieren) hat in den letzten Jahren Aktiengewinne mit Rentenverlusten kombinieren müssen.
nachhaltige Geldanlagen – vom Nischenprodukt zum Trend-Investment
ESG-Investments sind in aller Munde und gefragt wie noch nie. Der Markt nachhaltiger Geldanlagen wächst immer stärker, weil immer mehr Investoren Verantwortung zeigen und einen positiven Beitrag für das Klima und die Menschheit leisten wollen. Gemieden werden Geldanlagen in Atom- und Kohleenergie, die Waffenindustrie, grüne Gentechnik, Tierversuche, Alkohol und Tabak, Pornographie oder Kinderarbeit, stattdessen möchte man Umweltprojekte unterstützen und in Unternehmen mit nachhaltiger Unternehmensführung investieren.
Aussagekräftige, anerkannte „Gütesiegel“ für Sustainability Investments gibt es bisher noch kaum. Dies könnte sich nun durch den von der EU-Kommission vorgelegten Aktionsplan für nachhaltige Geldanlagen bald ändern, der vor allem auch auf Transparenz von Investments abzielt. Um garantieren zu können, dass als nachhaltig deklarierte Fonds oder Wertpapiere tatsächlich auch den vom Markt oder Investor definierten ESG-Kriterien entsprechen, bieten einige Research-Organisationen (wie Mountain-View Data, Morningstar u.a.) mit einem erstklassigen ESG-Screening einen guten Überblick über Portfolio-Inhalte. So kann teilweise auf Knopfdruck genau aufgezeigt werden, wie umweltfreundlich und ethisch korrekt Finanzprodukte sind.
Auch in der Performance stehen nachhaltige Titel den nicht nachhaltigen kein bischen nach. Lediglich die überdurchschnittlichen Kosten von gemanagten Nachhaltigkeits-Fonds verleiden die Anlegerfreude immer noch.
UP 12.10.18